Hintergrund
Der massive Einsatz von Tierarzneimitteln in der Nutztierhaltung kann zu einer Belastung von Wirtschaftsdüngern mit Antibiotika führen. Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV NRW) hat deshalb 2009 in einer Überblicksuntersuchung die Belastung von insgesamt 34 Gülle- und 35 Gärrestproben mit den mengenmäßig wichtigsten Veterinärantibiotika ermittelt. Die Proben stammten aus Güllelagern in landwirtschaftlichen Betrieben und Gärrestlagern bei Biogasanlagen und wurden auf verschiedene Einzelsubstanzen der Stoffgruppen der Tetracycline, Sulfonamide und Fluorchinolone untersucht.
Ergebnisse
In 71% aller untersuchten Proben waren Antibiotikarückstände nachweisbar (Gärrestproben 80%, Gülleproben 62%). Das nachgewiesene Stoffspektrum und die Höhe der Stoffkonzentrationen unterschieden sich teilweise. Tendenziell waren die Schweine- und Geflügelgülle stärker belastet als die Rindergülle. Bei den Gärresten gab es diese Tendenz nicht, u. a. weil viele Gärreste aus der Vergärung von Güllen verschiedener Tierarten stammten. Die Umweltrelevanz der Einträge von mit Veterinärantibiotika belasteten Wirtschaftsdüngern in die Umwelt wird diskutiert.
Schlussfolgerungen
Die Untersuchungsergebnisse belegen, dass Wirtschaftsdünger eine Quelle des Eintrags von Veterinärantibiotika in landwirtschaftlich genutzte Böden sind.