Operationsziel Geschlossene Reposition und Retention von translatorisch instabilen Verletzungen des Beckenrings (Typ-C-Verletzungen) zur Wiederherstellung der Form und Funktion des dorsalen Beckenrings durch perkutane iliosakrale Schraubenosteosynthese mit Hilfe konventioneller Bildwandlertechnik.
Indikationen Definitive Behandlung des dorsalen Beckenrings bei Typ-C-Verletzungen (AO-Klassifikation) mit kompletter Sakrumfraktur, Luxation des Sakroiliakalgelenks (SI-Gelenk), transiliakaler oder transsakraler Luxationsfraktur des SI-Gelenks mit unbedeutend kleinem Fragment und Sakrumausbruchverletzungen, die sich geschlossen nahezu anatomisch reponieren lassen.
Kontraindikationen Schlechter Allgemeinzustand, lokaler Weichteilschaden, rotationsinstabile Beckenverletzungen vom Typ B sowie Typ-C-Verletzungen, die sich geschlossen nur unzureichend reponieren lassen.
Operationstechnik Geschlossene Reposition, Stichinzision und perkutane Stabilisierung des hinteren Beckenrings durch transiliosakrale Schraubenosteosynthese unter Bildwandlerkontrolle.
Weiterbehandlung Teilbelastung der verletzten Seite mit 15 kg für 8–12 Wochen mit zwei Unterarmgehstützen.
Implantatentfernung 6–12 Monate nach der Verletzung.
Ergebnisse Bei 20 Patienten mit transforaminaler Sakrumfraktur im Rahmen einer Beckenverletzung vom Typ C wurde unter Bildwandlerkontrolle eine transiliosakrake Fixation mit kanülierten 7,3-mm-Schrauben in den Wirbelkörper S1 durchgeführt. Die durchschnittliche präoperative Fehlstellung von 3,8 mm konnte im Rahmen der geschlossenen Reposition postoperativ auf 1,6 mm reduziert werden. Die mittlere Operationszeit betrug 55 min, die mittlere Durchleuchtungszeit 2,22 min. Eine Schraubenfehllage ohne Konsequenz wurde bei drei Patienten beobachtet; iatrogene Nervenverletzungen lagen nicht vor. Alle Frakturen heilten innerhalb von 3 Monaten aus.