Innerhalb der letzten beiden Jahre haben sich die therapeutischen Optionen des kastrationsrefraktären Prostatakarzinoms (CRPC) grundsätzlich geändert. Während in den letzten 10 Jahren nur durch die Chemotherapie mit Docetaxel ein Überlebensvorteil für die Patienten mit CRPC erzielt werden konnte, stehen uns mittlerweile 4 zugelassene Medikamente in dieser Indikation zur Verfügung und für das Immuntherapeutikum Sipuleucel-T wird mit einer Zulassung gerechnet. Docetaxel hat nach wie vor seinen festen Stellenwert in der Therapie des CRPC, stellt allerdings auch eine Zäsur in der zeitlichen Abfolge der einzelnen therapeutischen Optionen dar. Für Patienten mit asymptomatischem oder minimal symptomatischem CRPC vor einer Chemotherapie konnte ein signifikanter Überlebensvorteil durch die Therapie mit dem Androgenbiosyntheseinhibitor Abirateron verzeichnet werden. Daten für das Antiandrogen Enzalutamid in dieser Indikationsstellung werden in Kürze erwartet. Für Patienten nach Docetaxel-Versagen konnten Abirateron, Enzalutamid und Cabazitaxel einen Überlebensvorteil in Phase-III-Studien zeigen. Mit Alpharadin steht uns ein Radionuklid nur Verfügung, das nicht nur zu einer Palliation von Knochenmetastasen assoziierten Beschwerden führt, sondern auch zu einem Überlebensvorteil von CRPC-Patienten beiträgt. In diesem Review sollen die einzelnen Substanzen in Hinblick auf Wirkmechanismus, Studienergebnisse und Indikationsstellung beleuchtet werden und ein Ausblick auf neue Therapieoptionen wie einer Target-Therapie mit dem Tyrosinkinaseinhibitor Cabozantinib oder einer Immuntherapie mit Sipuleucel-T oder Prostvac gegeben werden.