Der Haushaltsstrompreis ist in den meisten EU-Mitgliedsstaaten in den letzten zehn Jahren gestiegen – selbst nach grundlegenden Reformen wie der Liberalisierung des Strommarktes. Dieser Trend ist auf die Entwicklung der verschiedenen Preisbestandteile entlang der Strom-Lieferkette zurückzuführen. Um diese Komponenten des Haushaltsstrompreises für die EU-Mitgliedstaaten zu identifizieren und zu analysieren, ist eine detailliertere Aufschlüsselung des Preises erforderlich als sie von den öffentlichen Quellen wie Eurostat und IEA bereitgestellt wird. Die in dieser Studie vorgeschlagene Methodik ermöglicht die Entwicklung des Haushaltsstrompreises und seiner wichtigsten Komponenten zwischen 2002 und 2012 für Deutschland, Frankreich, Italien und Großbritannien zu analysieren. Ausgehend von den Ergebnissen dieser Analyse werden die wichtigsten Einflussfaktoren der Preisentwicklung für diese vier Länder identifiziert, quantifiziert und verglichen. Darüber hinaus werden die Stromausgaben in den einzelnen Ländern im Zusammenhang mit der Entwicklung der Strompreise untersucht. Die Ergebnisse zeigen, in welcher Form und in welchem Umfang die Haushaltsstrompreise für Deutschland, Frankreich, Italien und Großbritannien von den einzelnen Preisbestandteilen abhängen wie dem Strom-Großhandelspreis, der Bruttomarge, Netzentgelte, Energie-Steuern und andere Abgaben im Zusammenhang mit der Dekarbonisierung des nationalen Energiesystems. Des Weiteren bietet diese detaillierte Analyse von Strompreisen für den Haushaltssektor über die letzten zehn Jahre eine umfassende Datengrundlage um prospektive Aussagen hinsichtlich eines kurzfristigen Preisausblicks zu treffen.