Bruthabitatnutzung beim Alpenschneehuhn ( Lagopus muta ) in Nordschweden
Es ist zu erwarten, dass alpine und arktische Tundralebensräume in Folge der Klimaerwärmung schrumpfen, und es wurden bereits Bedenken bezüglich des Status des Alpenschneehuhns (Lagopus muta) laut. In Fennoskandinavien kommt das Alpenschneehuhn in geringer Populationsdichte vor, und Prognosen auf der Grundlage von Jagdstatistiken zeigen Bestandsrückgänge im gesamten Verbreitungsgebiet. Für diese Studie verwendeten wir einen über einen längeren Zeitraum gesammelten Datensatz mit Zufallsbeobachtungen von Alpenschneehühnern, dazu unabhängige Umweltvariablen aus einer digitalen Vegetationskarte und ein digitales Höhenmodell, um die Brutverbreitung auf drei verschiedenen ökologischen Ebenen zu beschreiben. Die räumlichen Verbreitungsmuster waren für alle drei in der Studie betrachteten Ebenen ähnlich. Das Vorhandensein dauerhafter Schneefelder hatte einen positiven Einfluss auf das Vorkommen von Alpenschneehühnern, sowohl auf Revier- als auch auf Landschaftsebene. Offene Vegetation, felsenreiche Flächen und speziell trockenes Heideland beeinflussten das Vorkommen von Alpenschneehühnern auf allen drei Ebenen positiv. Die Variablen „Höhenstufe“ und „Heterogenität des Geländes“ waren auf jeder Ebene wichtig; die Wahrscheinlichkeit eines Alpenschneehuhn-Vorkommens war in mittleren Höhenlagen mit starker Geländeheterogenität höher. Dies ist die erste Untersuchung, die sich mit der Brutverbreitung des Alpenschneehuhns in Fennoskandinavien befasst, und unsere Befunde liefern neue Erkenntnisse darüber, welche Umweltvariablen für die räumliche Verteilung der Alpenschneehühner während der Brutzeit von Bedeutung sind. Bei der Planung von Naturschutzmaßnahmen sollten den für das Schutz- und Jagdmanagement Verantwortlichen die für die Gewährleistung von Kernund Pufferzonen relevanten Informationen zur Verfügung gestellt werden.