Von Software-Krise spricht man schon seit den 60er Jahren. Gemeint war damit das Auseinanderklaffen von Erwartungen und tatsächlichen Leistungen bei Produktivität und Qualität der Software-Bereitstellung, sowohl bei Herstellern wie auch bei Anwendern. Trotzdem ging es der Branche über Jahrzehnte überwiegend blendend. Erst mit dem Platzen der Internet-Blase ab dem Jahr 2000 muss man von einer echten Krise der Software-Branche sprechen. Viele börsennotierte Software-Unternehmen gingen in die Insolvenz, in Deutschland etwa Brokat oder Heyde. Andere wurden übernommen, wie etwa NSE Software oder Rational. Diese Entwicklung kann als überfällige Konsolidierung nach einer Übertreibungsphase gesehen werden, doch dahinter verbergen sich auch die immensen Risiken eines schwierigen Geschäfts mit rascher Abfolge von Technologiewechseln, wenig Standardisierung und viel irrationalem Hype.