Hintergrund
Die multiparametrische Magnetresonanztomographie (MRT) der Prostata und die MRT-gesteuerte Prostatabiopsie finden bei der Diagnostik des Prostatakarzinoms zunehmend Anwendung. In dieser Pilotstudie soll der Grenzwert eines international konsentierten und standardisierten MRT-Scoringsystems zur Unterscheidung einer prädefinierten Läsion in suspekt bzw. nicht suspekt evaluiert werden.
Material und Methoden
Nach diagnostisch multiparametrischem 3-T-MRT der Prostata (T2-, diffusions- und perfusionsgewichtete Sequenzen) wurden bei 23 konsekutiven Patienten (08/2011–10/2011) insgesamt 47 Läsionen (117 Punktionen, im Mittel 2,5 Punktionen/Läsion) nach einer 5-Punkte-Skala für jede der 3 Sequenzen bewertet. Ein Gesamtscore ≥10 Punkte wurde als malignomsuspekt gewertet. Alle Läsionen wurden gezielt MRT-gesteuert biopsiert.
Ergebnisse
Bei einem Grenzwert des MRT-Scores von 10 Punkten wurden für die insgesamt 47 punktierten Läsionen eine Sensitivität der MRT von 94,1%, eine Spezifität von 43,3%, ein negativ-prädiktiver Wert (NPW) von 92,9% und ein positiv-prädiktiver Wert (PPW) von 48,5% ermittelt.
Schlussfolgerung
Die Befundung eines multiparametrischen MRT der Prostata anhand eines international konsentierten Scoringsystems ist standardisierbar. Der Grenzwert von 10 Punkten erzielt sehr hohe Werte für die Sensitivität und den NPW. Die erreichten Werte für die Spezifität und den PPW sind moderat. Ein MRT-Scorewert <10 schließt ein Prostatakarzinom nahezu sicher aus.