Infektionskrankheiten gehören weltweit zu den größten gesundheitlichen Bedrohungen. Trotz der daraus auch resultierenden ethischen Herausforderungen sind entsprechende Diskussionen bisher eher im Zusammenhang mit speziellen gesundheitsassoziierten Themen geführt worden – z. B. zu seltenen Krankheiten, Embryonenforschung und Gendiagnostik. Nun droht aber die Möglichkeit einer Influenzapandemie in absehbarer Zeit. Im vorliegenden Beitrag werden diese Bedrohung und die sich daraus ergebenden ethischen Herausforderungen diskutiert. Die Autoren vertreten die These, dass es erforderlich ist, sich frühzeitig, d. h. bereits in der Vorbereitung auf eine Pandemie, mit den ethischen Implikationen einer solchen auseinanderzusetzen und ethisches Urteilen bei der Weiterentwicklung von Maßnahmenkatalogen zu berücksichtigen.