Bereits 1991 stellte Martin van Creveld die These auf, dass die herkömmliche Auffassung vom Krieg als Krieg zwischen Staaten überholt sei. Vielmehr hätten seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges nicht-staatliche Akteure und innerstaatliche Kriege zunehmend an Bedeutung gewonnen. Er bezeichnete diese neue Art von Kriegen als „low intensity conflicts“ (Creveld 1991). Andere Autoren, die ähnliche Phänomene beschreiben, sprechen von „wars of the ‘third kind’“ (Holsti 1996), von „kleinen Kriegen“ (Daase 1999) oder auch von „wilden Kriegen“ (Sofsky 2002). Mary Kaldor verwendete 1997 in ihren empirischen Studien über die Kriege im ehemaligen Jugoslawien erstmalig den Begriff der „neuen Kriege“ (Kaldor/Vashee 1997), den sie danach systematisierte (Kaldor 2000) und den Herfried Münkler (2002) aufgriff, um Neues in den Kriegen der Gegenwart zu erfassen.