Die akute und sekundär-chronische Osteomyelitis der Kiefer sind Formen einer pyogenen bakteriellen Infektion. In den meisten Fällen ist dabei der Unterkiefer betroffen. Als Ursache des Infekts liegt zumeist ein dentogener Fokus vor. Dadurch gelangen potenziell pathologische Keime der oralen Flora in den Knochen und können sich vermehren. Neben systemischen sind vor allem lokale Faktoren, wie die Blutversorgung, entscheidend für den natürlichen Verlauf und die Ausbreitung der Infektion. Die Diagnostik der akuten und sekundär-chronischen Osteomyelitis erfolgt in erster Linie klinisch und radiologisch. Als Anfangsuntersuchung dient die Orthopantomographie (OPG). Weitergehende bildgebende Verfahren, wie die Computertomographie (CT) und digitale Volumentomographie (DVT) sowie in frühen Stadien (akute Osteomyelitis) die Magnetresonanztomographie (MRT), ergänzen die Diagnostik. Die Therapie der akuten und sekundär-chronischen Osteomyelitis umfasst chirurgische Maßnahmen, begleitet von einer prolongierten Antibiotikagabe. Entscheidend sind die Entfernung der Infektursache sowie ein sauberes Débridement des infizierten und nekrotischen Gewebes, um eine Ausheilung des Infekts zu ermöglichen.