Menschen mit Diabetes haben ein erhöhtes Depressionsrisiko – insbesondere bei älteren Patienten stellt dies eine lebensbedrohliche Komorbidität dar. Depressionssymptome sind assoziiert mit Hyperglykämie, mikro- und makrovaskulären Diabeteskomplikationen sowie einer deutlich erhöhten Mortalität. Auffallend ist dabei, dass ältere Patienten bereits bei leichten depressiven Symptomen eine deutliche Risikoerhöhung für Komplikationen und Mortalität zeigen. Die Betroffenen beklagen eine erhebliche Beeinträchtigung der generischen und diabetesspezifischen Lebensqualität, und ihre Therapieadhärenz ist deutlich vermindert. Bei älteren Diabetespatienten sind, im Unterschied zu jüngeren, Depressionen zusätzlich mit funktionalen und kognitiven Beeinträchtigungen assoziiert. Nach dem aktuellen Forschungsstand stellen psychotherapeutische und psychopharmakologische Therapieansätze auch bei Patienten mit Diabetes effektive Möglichkeiten der Depressionstherapie dar. Hinsichtlich der diabetesbezogenen Risiken konnte jedoch bisher noch keine eindeutig wirksame Therapie identifiziert werden. Obwohl Depressionen auch im Alter nachweislich gut behandelbar sind, liegen Therapiestudien zur Behandlung von Depressionen bei älteren Diabetespatienten kaum vor.