Die folgenden Überlegungen und Rekonstruktionen stehen im Zusammenhang umfassender theoretischer und empirischer Studien zur Schulkultur und ihrer Entwicklung.88 Die Partizipation der schulischen Akteure, sowohl der Lehrer, Eltern, insbesondere aber der Schüler, wird sowohl als konstitutiver Bestandteil der Schulkultur konzipiert, aber auch als durch spezifische Schulkulturen strukturierter Möglichkeitsraum, durch den sich Schulkulturen unter-scheiden (zu einer Theorie der Schulkultur vgl. Helsper/Böhme/Kramer/Lingkost 1998, 2001, Helsper/Böhme 2000, Böhme/Kramer 2001). Im folgenden wird erstens eine Skizze der historischen Entwicklung von Schülerpartizipation entworfen. Zweitens wird die Partizipation von Schülern in den Horizont einer Theorie der Anerkennung eingerückt. Drittens wird die Partizipation von Schülern anhand von Szenen aus schulischen Gremien rekonstruiert. Viertens werden zusammenfassend unterschiedliche Strukturvarianten der paradoxen Verstrickung der Schülerpartizipation in die Antinomie von Autonomie und Heteronomie skizziert.