Hintergrund
Ziel des OP-Managements ist die effiziente Ressourcennutzung im OP-Bereich. Daher hat das OP-Management die Aufgabe, sowohl eine Unter- als auch eine Überauslastung zu vermeiden. Zusätzlich zur Prozessoptimierung im OP-Bereich sind somit auch Maßnahmen zur Qualitätssicherung der OP-Planung sinnvoll.
Methodik
Von 10.831 Operationen wurden die Planzeiten und die Istzeiten gemessen sowie die Plan-Ist-Abweichungen (Planzeit minus Istzeit) berechnet. Anschließend wurde die Verteilung untersucht, und die statistischen Kennwerte der Lagemaße und der Streumaße wurden beschrieben. Weiterhin wurde der prozentuale Anteil an Operationen berechnet, die länger als geplant angedauert hatten. Die Grundgesamtheit aller Operationen wurde anschließend in aufsteigender Reihenfolge entsprechend der Dauer der Planzeiten sortiert, in 7 Planzeitgruppen unterteilt, und diese Planzeitgruppen wurden statistisch miteinander verglichen.
Ergebnisse
Die Grundgesamtheit der Planzeiten zeigte keine Normalverteilung. Der Median der Plan-Ist-Abweichungen betrug 10 min. Dies bedeutet, dass 50% der Operationen um maximal 10 min überschätzt wurden (Istzeit < Planzeit). Insgesamt wiesen 34% der Operationen eine Istzeit auf, die länger als geplant war. Operationen mit längeren Planzeiten (>150 min) wurden hinsichtlich der zeitlichen Ausdehnung signifikant häufiger und ausgeprägter unterschätzt (Istzeit > Planzeit) als Operationen mit kürzeren Planzeiten.
Schlussfolgerungen
Operationen mit einer langen Planzeit (>150 min) sollten im untersuchten OP-Bereich präziser prognostiziert werden. Weiterhin sollten diese langen Operationen an den Anfang eines OP-Programms oder mit ausreichendem Abstand zum Ende der täglichen OP-Belegungszeit innerhalb des OP-Programms gesetzt werden. Durch diese Maßnahmen können sowohl die Unter- als auch die Überauslastung des untersuchten OP-Bereiches durch eine verbesserte OP-Planung vermieden oder zumindest vermindert werden.