Hintergrund
Retinoblastom-Patienten der Univ.-Augenklinik Wien wurden teilweise direkt in Wien behandelt und teilweise an das Zentrum für Augenheilkunde am Universitätsklinikum Essen in Deutschland überwiesen. Das Ziel dieser Studie war es, die zur Anwendung gekommenen Therapien und ihren Erfolg bei allen Wiener Retinoblastom-Patienten zu erfassen.
Patienten und Methoden
Zwischen 1993 und 2004 wurden an der Univ.-Augenklinik Wien 30 Augen von 21 Retinoblastom-Patienten gesehen. Davon wurden sechs Augen in Wien behandelt, und 24 wurden nach Essen überwiesen. Als therapeutische Optionen kamen die transsklerale Kryotherapie, die transpupillare Argonlaserkoagulation, die Brachytherapie mit Ruthenium, die Photokoagulation mit Xenonlicht, die perkutane Strahlentherapie und die Enukleation zur Anwendung.
Resultate
In allen Fällen unilateraler Beteiligung wurde das betroffene Auge enukleiert. Bei einem dieser Patienten ist ein orbitales Rezidiv aufgetreten, und der Patient ist aufgrund der Tumorprogression verstorben. Ein systemisches Rezidiv ist bei einem Patienten aufgetreten und wurde chemotherapeutisch erfolgreich nachbehandelt. Drei unilateral betroffene Patienten wurden aufgrund einer Opticusinvasion postoperativ chemotherapiert.
Acht unserer neun bilateralen Retinoblastompatienten wurden unilateral enukleiert, das 2. Auge wurde erfolgreich mittels lokaler Methoden behandelt. Ein lokales Tumorrezidiv wurde durch eine Brachytherapie mit Ruthenium erfolgreich nachbehandelt. Beim neunten bilateral betroffenen Patienten konnten mittels konservativer Therapie beide Augen erhalten werden.
Schlussfolgerung
Die Überlebensrate in unserer Serie beträgt 94%. Bei allen bilateral betroffenen Patienten war es möglich, zumindest ein Auge zu erhalten, bei einem sogar beide. Eine enge Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Augenheilkunde am Universitätsklinikum Essen in Deutschland hat sich zum Wohl der Kinder bewährt.