Hintergrund
Das Ziel dieser Studie war es zu vergleichen, ob der intravenöse Ketaminbedarf bei Midazolam-Ketamin-Anästhesie durch die Kombination mit einer axillären Plexusblockade zur geschlossenen Reposition einer Vorderarmfraktur bei Kindern reduziert werden kann.
Methoden
Mit dem Einverständnis der Ethikkommission wurde eine retrospektive Gruppenanalyse bei Kindern durchgeführt, die in den Jahren 2000–2001 eine Midazolam-Ketamin-Anästhesie (Gruppe A) oder in den Jahren 2002–2004 eine Midazolam-Ketamin-Anästhesie in Kombination mit einer axillären Plexusblockade (Gruppe B) zur geschlossenen Reposition einer Vorderarmfraktur erhielten. Der Bedarf an Ketamin und postoperativen Analgetika wurde erfasst. Die Daten der Gruppen wurden mit dem Mann-Whitney-U-Test (nichtnormalverteilte Daten) oder dem T-Test (normalverteilte Daten) und dem χ2-Test verglichen (p<0,05).
Ergebnisse
Insgesamt wurden 455 Kinder (Gruppe A: 225, Gruppe B: 230) in die Studie aufgenommen. Der Bedarf an intravenösem Ketamin differierte statistisch nicht signifikant zwischen den beiden Gruppen (p=0,154). Der Ketaminbedarf in Gruppe B wurde jedoch signifikant geringer, wenn das Zeitintervall zwischen dem Beginn der Plexusanästhesie und dem Beginn der Intervention mehr als 15 min betrug (p<0,05). Patienten der Gruppe B benötigten weniger Analgetika in der postoperativen Phase (p<0,01).
Schlussfolgerung
Durch die Kombination der Midazolam-Ketamin-Anästhesie mit der axillären Plexusblockade zur geschlossenen Reposition einer Vorderarmfraktur bei Kindern ließ sich der Bedarf an Ketamin in der klinischen Routine einer Notfallstation nicht reduzieren.