Hintergrund
Knöcherne Defizite im Gesichtsschädel verursacht durch Unterentwicklung, Nichtanlage, Traumata oder Tumoren stehen im Mittelpunkt der rekonstruktiven plastischen Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie. Zur Rekonstruktion von derartigen Defekten sind Verfahren der autologen Transplantation etabliert. Atrophie und Resorption von frei transplantierten Geweben beeinträchtigen die Langzeitergebnisse von konturbildenden Defekten. Auch werden Entnahmemorbiditäten im Spenderareal beschrieben. Als alternative Methode zur alloplastischen Rekonstruktion stehen computerassistierte Planungs- und Fertigungssysteme (CAD/CMD) zur Verfügung. Die individuelle Implantatplanung und Fertigung wirkt sich positiv auf das Behandlungsergebnis aus.
Material und Methode
In der vorliegenden Studie wurde der Einsatz von CAD-gefertigten, individuellen Biokeramikimplantaten aus Bioverit II® im Bereich des Gesichtsschädels evaluiert. Dabei wurden die klinischen Ergebnisse über einen postoperativen Beobachtungszeitraum von 30 Monaten bewertet und die Patientenakzeptanz erfasst.
Ergebnisse
Die Auswertung umfasst 25 patientenspezifische Bioverit-Implantate im Bereich des Gesichtsschädels. Alle Patienten zeigten sich primär mit dem ästhetischen Ergebnis der Operation zufrieden. Bei drei Patienten entwickelte sich im Beobachtungszeitraum der Wunsch nach einer weiteren Korrektur und einmal kam es zur Fraktur des Implantates.
Schlussfolgerung
Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass für spezielle Indikationen der präoperativ benötigte zeitliche, materielle und personelle Aufwand zur individuellen CAD/CAM-Planung und Fertigung der Implantate, durch die damit verbundenen Vorteile wie Volumenstabilität, verkürzte Operationszeiten, fehlende Donormorbidität und einfache Bearbeitbarkeit des Materials weitgehend ausgeglichen werden kann.