Die Untersuchungen galten der Frage, ob ein plantarer oder dorsaler Fersensporn einen Hinweis auf Übergewicht bzw. Adipositas oder höheres Lebensalter darstellt. Es wurden 283 seitliche Röntgenaufnahmen des oberen Sprunggelenks (12,0% plantarer Sporn, 12,4% dorsaler Sporn) ausgewertet und in Beziehung zum Bodymass-Index (BMI) und Lebensalter des jeweiligen Idividuums gesetzt. Mit höherem BMI (ebenso wie mit höherem Lebensalter) nahm die Prävalenz für Fersensporne deutlich zu. Personen mit einem BMI von ≥30,0 kg/m2 (von der WHO als Adipositas definiert) zeigten sowohl den plantaren als auch den dorsalen Sporn in jeweils etwa einem Drittel der Fälle, Normalgewichtige dagegen in weniger als 10% der Fälle. Eine logistische Regression ergab einen signifikanten Zusammenhang zwischen dem Auftreten eines plantaren Sporns und dem BMI mit einer Odds Ratio von 1,079 und für den dorsalen Sporn von 1,078 (p<0,0001), für das Lebensalter betrugen die Werte 1,037 bzw. 1,040 (p<0,0001). Somit können Fersensporne als Indikator für einen erhöhten BMI und für fortgeschrittenes Lebensalter gelten. Als pathogenetischer Mechanismus ist eine vermehrte Belastung des Ansatzbereichs der Plantaraponeurose und des Tendo calcaneus (Achillessehne) am Tuber calcanei anzunehmen.