Beim systemischen Lupus erythematodes (SLE) handelt es sich um eine schubhaft verlaufende Autoimmunerkrankung unbekannter Ätiologie. Zu den typischen ophthalmologischen Veränderungen zählen wie bei allen rheumatischen Grunderkrankungen Symptome aus dem Formenkreis des „trockenen Auges“. Bei 7–8% der Patienten mit SLE finden sich zusätzlich retinale Gefäßveränderungen wie „cotton wool spots“ und retinale Hämorrhagien. Diese gelten als Aktivitätsparameter der Erkrankung und sind zumeist mit einer reduzierten Prognose assoziiert. Es wird von einer 38-jährigen Patientin berichtet, die konsiliarisch bei exazerbiertem LE, Flimmern und Mouches volantes beidseits, aber vollem Visus in der Ambulanz vorgestellt wurde. Funduskopisch und fluoreszenzangiographisch waren beidseits chorioidale Gefäßabbrüche mit „erstarrter Blutsäule“ und rechtsseitig hämorrhagische chorioidale Infarzierungen sowie eine präretinale Blutung nachweisbar. Beim SLE kann es somit, insbesondere bei entgleistem arteriellen Hypertonus, zu chorioidalen Gefäßverschlüssen kommen.