Evidenzbasierte Behandlungen der Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) im Kindesalter sind in erster Linie Pharmakotherapie (v. a. Stimulanzien und Atomoxetin) und Verhaltenstherapie (v. a. Elterntraining und Interventionen in der Schule). Wirksamkeitsstudien verweisen darauf, dass zur Behandlung der Kernsymptomatik bei Kindern mit geringer Komorbidität durch eine Pharmakotherapie mit begleitender Beratung gute Erfolge erzielt werden können, wobei eine zusätzliche Verhaltenstherapie keine deutlichen weiteren Verbesserung mit sich bringt. Vorteile einer Kombinationsbehandlung zeigen sich bei der Behandlung von Kindern mit komorbiden Störungen. Alleinige Verhaltenstherapie ist bei geringerem Schweregrad der ADHS angezeigt. Der Behandlungsplan berücksichtigt auch die spezifische Therapie komorbider Störungen und mögliche Jugendhilfemaßnahmen.