Patienten, die sich einer gefchirurgischen Operation unterziehen mssen, bentigen intraoperativ hufig weit mehr Flssigkeit als durch properative Nchternheit, intraoperative Flssigkeitsverluste und Beatmung zu erwarten ist. Vernderungen der Starlingkrfte insbesondere der Gefpermeabilitt spielen hier mglicherweise eine Rolle, ohne da diese bisher nher untersucht wurden. Methode: Wir verwendeten die von uns entwickelte vense Kompressionsplethysmographie (VKP), um perioperative Vernderungen der Flssigkeitsfiltrationskapazitt (FFK) (Ma der Gefpermeabilitt) zu untersuchen. FFK wurde bei 3 Patientengruppen untersucht, nmlich 11 Patienten, die sich einer Resektion eines Bauchaortenaneurysmas in Allgemeinansthesie unterziehen muten (BAA), 8 Patienten, die eine einseitige Rekonstruktion der A. femoralis in Epiduralansthesie erhielten (FEM) und eine Kontrollgruppe von 12 jungen gesunden Patienten, die eine Allgemeinansthesie fr die Operation einer Leistenhernie oder einen handchirurgischen Eingriff bentigten. Die Messungen erfolgten properativ, nach Narkoseeinleitung bzw. Vervollstndigen der Epiduralansthesie, am 1., 5. und 10. postoperativen Tag. Ergebnisse: Properativ bestand kein Unterschied in den FFK-Werten der Kontrollgruppe (4,10,4,ml min1 100ml Gewebe1 mm/ Hg1103=FFKU), BAA (3,60,3FFKU) und FEM (4,20,3FFKU). Nach Narkoseeinleitungfiel die FFK in der Kontrollgruppe auf 3,50,5FFKU (p=0,007), wohingegen sie sowohl bei den BAA-Patienten (4,70,2FFKU, p0,005) als auch bei FEM (5,5+0,4FFKU, p0,0001) anstieg. Bei BAA fanden wir eine positive Korrelation zwischen den Vernderungen der FFK und der intraoperativen Flssigkeitssubstitution (r2=0,69, p0,01), die in der Kontrollgruppe und bei FEM nicht beobachtet wurde. Postoperativ wurden in der Kontrollgruppe keine signifikanten Vernderungen der FFK gemessen, wohingegen ein weiterer Anstieg bei beiden gefchirurgischen Patientengruppen nachzuweisen war. Dieser erreichte bei den Patienten mit BAA am ersten postoperativen Tag sein Maximum mit (5,40,4FFKU Mittelwert beider Beine) und bei Patienten mit FEM am fnften postoperativen Tag (7,31,7FFKU nicht ischmisches Bein, 7,11,2FFKU ischmisches Bein). Schlufolgerungen: Die in dieser Untersuchung beobachtete Zunahme der Flssigkeitsfiltrationskapazitt nach Narkoseeinleitung bzw. Epiduralansthesie bei gefchirurgischen Eingriffen erklrt mglicherweise die intraoperativ hufig positive Flssigkeitsbilanz bei diesen Patienten. Die positive Korrelation der Vernderungen der FFK mit der intraoperativen Flssigkeitsbilanz bei BAA-Operationen lt vermuten, da einige Patienten besonders gefhrdet sind, ausgeprgtere intraoperative Flssigkeitsverschiebung zu erleiden. Inwieweit die verwendeten Medikamente und intravensen Flssigkeitstherapien hier eine Rolle spielen, mu in weiteren Untersuchungen geklrt werden. Wir vermuten, da die postoperative Zunahme der FFK auf einen Ischmie/Reperfusionsschaden, bedingt durch das intraoperativ notwendige Abklemmen der betroffenen Arterie und die pltzlich verbesserte Perfusion der vormals chronisch ischmischen Extremitt, zurckzufhren ist.