Hintergrund
Ziel dieser Studie war die Analyse der Häufigkeit des Gebrauchs von CRP-Schnelltests durch Hausärztinnen und Hausärzte sowie deren Rolle bei der Entscheidung, ob ein Antibiotikum verschrieben werden soll. Ein spezieller Focus wurde bei der Auswertung auf das Antibiotikarezept-Einlöseverhalten der PatientInnen gelegt.
Methodik
Es handelt sich um eine Querschnittsstudie, bei welcher Hausärztinnen und Hausärzte 2,5 Jahre lang ihren CRP-Test-Einsatz dokumentierten. Zusätzlich wurden demographische Daten der PatientInnen, Antibiotikaverschreibungen und Antibiotikarezept-Einlösungen in Relation zu den drei möglichen CRP-Testergebnissen (1: < 10 mg/l, 2: 10–30 mg/l, 3: > 30 mg/l) deskriptiv statistisch ausgewertet.
Ergebnisse
30 Hausärztinnen und Hausärzte dokumentierten 692 CRP-Tests. Die Antibiotika-Verschreibungsrate unterschied sich signifikant zwischen den drei CRP-Testergebnisgruppen (9,2 vs. 71,7 vs. 98,7 %; p < 0,001). Auch unterschieden sich die drei Gruppen signifikant hinsichtlich des Antibiotika-Einlöseverhaltens der PatientInnen (30,8 vs. 62,7 vs. 64,0 %; p = 0,013). 16,3 % der PatientInnen lösten ein Antibiotikum ein, obwohl im Zusammenhang mit dem CRP-Test kein Rezept dokumentiert wurde.
Ausblick
Die CRP-Testergebnisse zeigen einen Zusammenhang sowohl mit den Antibiotikaverschreibungen durch die Ärztinnen und Ärzte als auch mit dem Einlöseverhalten durch die PatientInnen. Auffällig ist, dass fast ein Fünftel derer, die kein Rezept verschrieben bekamen, im Beobachtungszeitraum doch noch ein Antibiotikum einlösten und 36 % derer, die das höchste CRP-Testergebnis hatten, ihr Rezept nicht einlösten.