Hintergrund
Die ambulant erworbene Pneumonie (CAP) ist eine häufige Infektionskrankheit mit hoher Morbidität und Mortalität und entsprechender ökonomischer Bedeutung. Pneumokokken sind mit Abstand die am häufigsten nachgewiesenen Erreger der CAP. Influenza A wird als Virus häufig bei CAP sowie bei exazerbierter COPD und Bronchitis nachgewiesen.
Ziel der Arbeit
Ziel der Arbeit war es, zu untersuchen, wie sich eine Impfung gegen diese Keime auf die Hospitalisationsrate, den Nachweis der jeweiligen Infektionen und die Mortalität auswirkt.
Material und Methode
Es erfolgte eine Literaturdurchsicht bezüglich Pneumokokken- und Influenzaimpfungen. Auch die aktuellen Impfempfehlungen der ständigen Impfkommission (STIKO) wurden berücksichtigt.
Ergebnisse
Gegen Pneumokokken stehen zwei Impfstoffe zur Verfügung: Der nichtkonjugierte Impfstoff (PPV23) sowie die mit einer besseren Immunantwort einhergehenden konjugierten Impfstoffe (PCV7 und PCV13). Diese sind auch bei Kindern unter 2 Jahren wirksam. Seit Einführung dieser Impfstoffe bei Kindern ist es zu einem signifikanten Rückgang der Infektionen durch die im Impfstoff enthaltenden Serotypen sowie einem Rückgang der Makrolidresistenz gekommen, auch bei den nichtgeimpften Erwachsenen („Herdeneffekt“). PPV23 hat keine signifikanten Effekte bei der Prävention der CAP. Was PCV13 angeht, so werden die Ergebnisse der CAPITA-Studie erwartet, welche sich mit der Wirksamkeit von PCV13 bei Erwachsenen über 65 Jahren mit CAP beschäftigt. Gegen Influenza stehen gut verträgliche und gut wirksame konventionelle Impfstoffe mit und ohne Adjuvantien zur Verfügung. Hinzu kommen lebendattenuierte Impfstoffe. In vielen Studien wurde bei Erwachsenen sowie Kindern eine signifikante Reduktion der Hospitalisationsraten und der Influenzanachweise gesehen.
Schlussfolgerung
Gegen Pneumokokken und Influenza stehen wirksame und sichere Impfungen zur Verfügung. Leider ist die Impfrate gerade bei den Risikopatienten noch zu gering. Dies sollte in Zukunft verbessert werden.