Das Verhalten von Menschen mit diabetischem Fußsyndrom ist für den Behandler oft schwer zu verstehen. Wir beschreiben die verschiedenen psychologischen Faktoren, die bei der Aufrechterhaltung des Problems der nur intermittierenden Umsetzung von medizinischen Empfehlungen eine Rolle spielen. Dabei gehen wir insbesondere auf die Folgen der Neuropathie, der Therapieempfehlung „Druckentlastung“ sowie den Widerspruch zwischen Behandler- und Patientenrealitäten ein. Es wird gezeigt, dass die Lösungen, die Patienten entwickeln, auf normalen psychischen Prozessen beruhen. Es wird angeregt, diese Aspekte bei der Beziehung zu Menschen mit diabetischem Fußsyndrom und in der Entwicklung von individualisierten Therapiemaßnahmen zu berücksichtigen.