Hintergrund
Ziel dieser Studie war die Evaluation eines neuen computergestützten 2-D-fluoroskopiebasierten Planungs- und Navigationssystems mit integrierter strahlungsfreier Röntgenbildvorschau (sog. „Zero-dose-C-Arm-Navigation“), das den Operateur bei der Implantation kanülierter Schrauben in den Schenkelhals unterstützt.
Material und Methoden
Von einem Operateur wurden in intakte Kunstknochen 12-mal 3 kanülierte Schrauben konventionell und 12-mal 3 kanülierte Schrauben navigiert unter Verwendung des neuartigen Navigationsmoduls (je 6-mal offen und 6-mal geschlossen) implantiert.
Ergebnisse
Es zeigte sich eine signifikante Reduktion der Röntgenbilderanzahl mit Hilfe des Navigationsmoduls in der offen (−14±3 Bilder) und in der geschlossen (−29,4±6) operierten Gruppe. Navigiert wurden offen −1,2±1 weniger Bohrungen und geschlossen mit −1,7±1,5 signifikant weniger Bohrungen verwendet. Die von den Schrauben abgedeckte Fläche im Schenkelhalsquerschnitt war in der offen (+32,1±16,3 mm2) und in der geschlossen (+32,6±14,9 mm2) operierten Gruppe signifikant größer. Hinsichtlich der Schraubenparallelität sowie möglicher Perforationen am Schenkelhals und Femurkopf ergaben sich keine Unterschiede. Die Operationszeit war in der navigiert operierten Gruppe (offen +24,2±2,1 min, geschlossen +22,8±5,8 min) signifikant länger.
Schlussfolgerung
Das Navigationsmodul ermöglicht die intraoperative Planung und sichere und reproduzierbare Umsetzung dieser Planung bei der Implantation von 3 kanülierten Schenkelhalsschrauben. Kritisch ist der hohe Zeitaufwand zu werten, den es gilt, in weiterführenden Untersuchungen zu reduzieren, bevor eine Integration in den klinischen Workflow denkbar ist.