Das leichte Schädel-Hirn-Trauma („minor traumatic brain injury“, mTBI) wird im Sport oft bagatellisiert. Der behandelnde Arzt geht meist davon aus, dass es sich hierbei in den meisten Fällen um eine nicht strukturelle Hirnverletzung handelt, die in jedem Fall eine blande Prognose hat.
Dieser Artikel zeigt, dass es sich auch bei einer mTBI um eine behandlungsbedürftige strukturelle Hirnschädigung mit potentiell lebensbedrohlichen Folgen handeln kann. Die Therapie sollte nach genau festgelegten Richtlinien — wie die der „Concussion in sports“ (CIS-) Gruppe — erfolgen und eine Rückkehr zum Sport sollte erst nach Abklingen jeglicher physischen aber auch kognitiven Symptome erfolgen.
Besonderen Wert ist auf die Erhebung von bereits früher durchgemachten mTBI zu legen, da wiederholte mTBI zu chronisch-degenerativen Schädigungen des Gehirns führen können. Neuropsychologische Tests helfen eine mTBI korrekt zu diagnostizieren und sind wertvolle Parameter in der Verlaufsbeobachtung. Biochemische Marker könnten in Zukunft sowohl zur Diagnosestellung als auch zur Verlaufsprognose eingesetzt werden, ersetzen die Neuroradiologie heute jedoch noch nicht.