Das Tubulointerstitium macht etwa 85–90% des Nierenvolumens aus, es besteht aus Tubuli und dem dazwischen liegenden Interstitium. Das Tubulussystem reguliert die Ausscheidung der mit der Nahrung aufgenommenen Salze und hält die Konzentration dieser Ionen und die Osmolalität des Blutes innerhalb enger Grenzen konstant, es reguliert den Wasser-, den Säure-Basen- und den Kalzium-Phosphat-Haushalt, bildet Hormone und baut sie ab, ist an der Blutdruckregulation und übernimmt Funktionen im Prozess der Endharnbildung. Als Tubulopathien werden ganz allgemein tubuläre Funktionsstörungen beschrieben, deren Manifestationen und Ausprägungen wiederum sehr unterschiedlich sein können. Das Interstitium besteht im Wesentlichen aus extrazellulärer Matrix und residenten interstitiellen Fibroblasten, selten auch aus anderen zellulären Elementen. Entzündungen des Tubulointerstitiums können in akute und chronische Formen differenziert werden, darüber hinaus in primäre und sekundäre Formen. Zur Therapie der medikamentös induzierten akuten interstitiellen Nephritis bietet sich neben dem Weglassen des induzierenden Medikamentes eine frühe Glukokortikoidtherapie an.