Hintergrund
Personalisierte Therapien werden zunehmend zum Standard in der Behandlung des nichtkleinzelligen Lungenkarzinoms. Der Nachweis entsprechender genetischer Alterationen erfordert eine hohe Kompetenz im Umgang mit unterschiedlichen Zell- und Gewebeproben. Eine große Herausforderung stellt die meist geringe Menge an verfügbarem Untersuchungsmaterial dar. Bis dato gibt es allerdings nur wenige standardisierte und evidenzbasierte Empfehlungen bezüglich der Materialprozessierung, der Analyse und der Befundung.
Material und Methode
Um eine Basis für standardisierte prädiktive Analysen in der Zytopathologie zu schaffen, wurden unterschiedliche Vorgehensweisen in der Materialprozessierung und der prädiktiven Diagnostik diskutiert, bewertet sowie Konzepte und Strategien für eine qualitätsoptimierte Diagnostik erarbeitet.
Ergebnisse und Diskussion
Die prädiktive Diagnostik in der Zytologie ist grundsätzlich an Ausstrich-, Zytozentrifugenpräparaten und Zellblöcken möglich. Die zytologischen Proben sollten mit möglichst minimalem Zellverbrauch aufgearbeitet werden, um weiteres Material für prädiktive Analysen zu erhalten. An zytologischem Material sind alle prädiktiven Analysen zuverlässig durchführbar, sodass nicht auf histologisches Material zurückgegriffen werden muss. Zytopathologie ist unter diesen Voraussetzungen ein wichtiger Partner in der multidisziplinären und zunehmend komplexer werdenden Betreuung von Lungenkrebspatienten.