Bei der Behandlung der verschiedenen Marktformen (Kapitel 6) haben wir das Monopol als die Marktverfassung kennen gelernt, die am Wenigsten geeignet erscheint, effiziente Allokationen hervorzubringen. In diesem Zusammenhang war die Frage, wann und unter welchen Bedingungen es zu einem Monopol kommt, eher zurückhaltend beantwortet worden. Das reine Monopol wurde als Idealisierung gekennzeichnet, das ohne staatliche Eingriffe (beispielsweise durch die Erteilung eines Patentes) kaum entstehen kann. Andererseits haben wir aber auch den Wettbewerbsmarkt als einen Idealtypus bezeichnet, der in der Realität nur höchst selten anzutreffen ist. Offensichtlich sind reale Märkte zwischen den beiden polaren Fällen einzuordnen. Allerdings: Es gibt Ausnahmebereiche, in denen auch ohne staatliches Zutun und ohne dass es zuvor eines Konzentrationsprozesses bedarf, Monopole entstehen können. Paradoxerweise kann es in diesen Fällen unter Effizienzgesichtspunkten ratsam sein, das Monopol zu erhalten. Dies bedeutet jedoch nicht, dass keinerlei kollektiver Handlungsbedarf besteht. Erhaltenswert sind nur Monopole, die “gezähmt” sind, die durch staatliche Regulierung gezwungen werden sich möglichst effizienzstützend zu verhalten.