Nach Anlage eines Dialysezugangs sind Stealphänomene [Strömungsumkehr distal der AV-Verbindung (AV: arteriovenös)] und milde Ischämiesymptome häufig, schwere, klinisch relevante Stealsyndrome dagegen relativ selten. Eine eingehende Evaluation des venösen und arteriellen Gefäßsystems erlaubt die Abschätzung des individuellen Stealsyndromrisikos. Dies sollte bei jeder Shuntplanung berücksichtigt werden, denn Details der Shuntanlage entscheiden mitunter über den späteren Verlauf. Bei manifestem Stealsyndrom erfolgt die Shuntkorrektur in Abhängigkeit von Art und Ausmaß der Beschwerden. Ziel ist immer die Beseitigung peripherer Ischämiesymptome bei Erhalt der Shuntfunktion. Shuntfluss und -lokalisation bestimmen maßgeblich das zu wählende Korrekturverfahren. Prinzipielle Ansatzpunkte der Therapie sind die Unterbindung der arteriellen Strömungsumkehr distal der AV-Verbindung, die Schaffung künstlicher, kaliberkräftiger Kollateralen (Bypass) und die Verlagerung der AV-Verbindung nach proximal zu leistungsfähigeren Arterien.