Vorgestellt werden Forschungsergebnisse zur Pathophysiologie und Therapie der Hypertonie aus den Jahren 2008 und 2009 unter besonderer Berücksichtigung von für nephrologisch tätige Ärzte relevanten Aspekten. Beschrieben werden immunologische Interaktionen in der Pathogenese der Hypertonie, so beispielsweise hypertonieverstärkende Mechanismen durch intrinsische inflammatorische Aktivitäten von perivaskulärem Fettgewebe oder die Mikroinflammation in ihrer Rolle für die Entstehung und das Ausmaß der Hypertonie. Referiert werden weiterhin der aktuelle Stand der Genforschung, u. a. mögliche Perspektiven durch die Identifizierung des Kandidatengens SPAK, tierexperimentelle Untersuchungen zu 2-Methoxyoestradiol (ME) und Präeklampsie, Untersuchungen zur Bedeutung von Cystatin C (als Prädiktor) für die Entwicklung einer Hypertonie und die mögliche Neubewertung der sonographischen Karotidendiagnostik. Kritisch gewertet werden die Konsequenzen, die sich für die Hypertonietherapie und die Prävention kardiovaskulärer Ereignisse aus den Studien ADVANCE, ACCOMPLISH, ONTARGET, PROGRESS, PRoFESS u. a. ergeben. Beschrieben wird ein invasiver Ansatz für die therapierefraktäre Hypertonie, der Schrittmacher Rheos® Hypertension Therapy System, der zurzeit im Rahmen von Studien klinisch getestet wird.