Trotz der heute vielfältigen radiologischen Möglichkeiten, bestimmte Gewebsarten und -zustände relativ zuverlässig zu typisieren (z. B. solide/flüssig, blutig, fettig, knorpelige/knöcherne/bindegewebige Matrix, Perfusionsstatus) und dann mit Hilfe klinischer, röntgenmorphologischer, lokalisatorischer und biologischer Daten einer bestimmten tumorösen Knochenläsion korrekt zuzuordnen, bleibt für die Diagnostik und Klassifikation von Knochentumoren und tumorähnlichen Läsionen generell die Histologie der Goldstandard. Das bedeutet allerdings nicht, dass histologische Charakteristika unbedingt Aussagen über das biologische Verhalten eines Knochentumors zulassen. Das können Klinik und Radiologie in manchen Fällen zuverlässiger. Das gilt ganz besonders für die Läsionen, die aus onkologischer Sicht keiner Behandlung bedürfen. In den letzten 10–15 Jahren sind durch Ausweitung spezifischer histologischer und molekulargenetischer Untersuchungsmethoden neue Tumorsubgruppen oder -subentitäten entstanden, deren Existenzberechtigung hinsichtlich prognostischer und therapeutischer Relevanz allerdings noch hinterfragt werden muss.