Im Jahr 2012 wurde eine Reihe von Arbeiten zur Frage der Prävention von Tumorerkrankungen mit Nahrungsergänzungsmitteln publiziert. Es gibt weiterhin keine Indikation für die Einnahme von Antioxidanzien in der gesunden Bevölkerung. Folsäure und Vitamin B12 könnten die Inzidenz von Tumorerkrankungen erhöhen. Vitamin D scheint sowohl in der primären Prävention wie in der Nachsorge eine hohe Bedeutung zu haben. Für Selen besteht sowohl bei Mangel als auch bei einem zu hohen Spiegel ein erhöhtes Risiko für eine Tumorerkrankung. Omega-3-Fettsäuren werden als antientzündlich wirkende Substanzen untersucht und könnten positive Effekte haben. Interaktionen sind nicht zu erwarten. Zu Granatapfelextrakt liegen 2 positive Studien beim Prostatakarzinom vor, beide enthalten jedoch keinen Kontrollarm ohne Extrakt. Zur Misteltherapie liegen weiterhin keine methodisch nicht anzuzweifelnden Studien vor, die eine positive Wirkung auf Überleben oder Nebenwirkungen der Tumortherapie beweisen. Inhaltsstoffe chinesischer Heilkräuter haben möglicherweise ein interessantes Potenzial in der Onkologie, über Neben- und Wechselwirkungen ist aber zu wenig bekannt, um ihren Einsatz außerhalb von Studien zu befürworten. Trotz umfangreicher Studien zur Akupunktur ist die Wirksamkeit bei Schmerzen, Fatigue und Xerostomie nicht bewiesen. Die Ergebnisse zu Übelkeit und Erbrechen werden in systematischen Übersichtsarbeiten positiv bewertet. Weiterhin liegt keine Studie vor, die die Wirkung der Homöopathie in der Onkologie belegt.