Die Bildung von Granulomen ist eine Reaktion des menschlichen Körpers auf Substanzen, die in Phagozyten persistieren und nicht durch das Immunsystem abgebaut werden können. Funktion des Granuloms ist es, die Ausbreitung eines Eindringlings zu verhindern, dies gelingt jedoch häufig nur unzureichend. Granulomatöse Lungenerkrankungen führen nicht selten zu einer schweren systemischen Entzündung, die aber in der Regel nur von einem geringen Anstieg der Akute-Phase-Proteine begleitet wird. Das Spektrum granulomatöser Lungen- und Sytemerkrankungen ist breit. Die häufigste Form ist die Sarkoidose. Deren Diagnose setzt den Ausschluss von Infektionserkrankungen voraus, die zur Granulombildung führen. Zu diesen gehören die Tuberkulose, atypische Mykobakteriosen und bestimmte Mykosen. Autoimmunerkrankungen, beispielweise die rheumatoide Arthritis, die Granulomatose mit Polyangiitis (Morbus Wegener) und die eosinophile Granulomatose mit Polyangiitis (Churg-Strauss-Syndrom), können charakteristische pulmonale Granulome hervorrufen. Paradoxerweise kann es auch im Rahmen von Immundefekten, analog zur Sarkoidose, zu einer überschießenden Granulombildung kommen, v. a. im Rahmen der „common variable immunodeficiency“ und beim Immunrekonstitutionssyndrom einer HIV-Erkrankung. Berufserkrankungen, insbesondere die Silikose, die Hartmetalllunge, die exogene allergische Alveolitis und die Berylliose rufen ebenfalls granulomatöse Lungenläsionen hervor.