Hintergrund
In dieser Studie sollte untersucht werden, ob mit einem modifizierten Reanimationsalgorithmus eine Zweihelferreanimation nach den Leitlinien des European Resuscitation Council (ERC) aus dem Jahr 2005 möglich ist, da im Bundeswehrauslandseinsatz ein Team lediglich aus Notarzt und Rettungsassistent besteht.
Material und Methoden
Es wurden 20 Reanimationsteams (10 Bundeswehrteams, 10 zivile Teams) während einer 10-minütigen Reanimation an einem Simulator beobachtet. Die Atemwegssicherung erfolgte mithilfe des Larynxtubus (LT) und die Reanimation durch den Notarzt über Kopf. Die Gesamtergebnisse der Teams wurden mit den ERC-Leitlinien verglichen und beide Gruppen getrennt analysiert.
Ergebnisse
Die mediane Dauer der Atemwegssicherung betrug 17 s, ohne dass es Unterschiede zwischen beiden Gruppen gab. In der Zivilgruppe konnte der LT 4-mal, in der Bundeswehrgruppe lediglich einmal nicht auf Anhieb platziert werden. Hinsichtlich der „Hands-off“-Zeiten unterschieden sich die Gruppen nicht (Zivilgruppe 133,5 s vs. Bundeswehrgruppe 134,5 s). Die Kompressionsfrequenz war in beiden Gruppen höher als die geforderten 100/min (Zivilgruppe 110/min, Bundeswehrgruppe 116,5/min).
Schlussfolgerung
Mithilfe eines modifizierten Algorithmus ist eine Reanimation mit allen erweiterten Maßnahmen, die die Vorgaben der ERC-Leitlinien erfüllt, sogar mit nur 2 Helfern möglich.