Dies ist der zweite von zwei Beiträgen zur Diagnose und Therapie der primären Varikose. Die primäre Varikose ist eine angeborene degenerative Erkrankung des oberflächlichen Venensystems der Beine. Ihre Therapie verlangt nach einem individuellen Konzept, das die Unheilbarkeit und Progredienz der Erkrankung einbezieht.
Bei allen Formen der Varikose und ihren Komplikationen ist die konservative Therapie unter Verwendung von Kompressionsverbänden eine Option. Durch Sklerosierung von Varizen werden Venen gezielt obliteriert. Neben der klassischen Varizenoperation werden die Miniphlebektomie und „subfascial endoscopic perforator surgery“ (SEPS) eingesetzt. Aufgrund der möglichen schwerwiegenden Komplikationen sollte die Indikation im Falle der SEPS streng gestellt werden. Als endovenöse Therapieoptionen stehen die Radiofrequenzobliteration (RFO) und die endovenöse Lasertherapie (ELT) zur Verfügung.
Die Angaben zur Rezidivquote nach unterschiedlichen Therapieverfahren variieren in der Literatur stark. Die Ursache der Rezidivvarikose ist umstritten. Die Datenlage in Bezug auf die Ergebnisse der RFO und ELT ist relativ gut. Beide Verfahren führen zu einer signifikanten Verbesserung der Lebensqualität und des Venous Clinical Severity Score (VCSS).