Gegenstand Ausgehend vom Mangel an wissenschaftlicher Evidenz bei der Psychotherapie von Depressionen im Alter, wird über eine kontrollierte, prospektive Studie berichtet, in welcher die Wirksamkeit einer kognitiv-verhaltenstherapeutischen Gruppenintervention (KVT) im Vergleich zu einer Wartekontrollbedingung geprüft wird. Fragestellung Es wird erwartet, dass die KVT bei der Reduktion depressiver Symptomatik einer Wartekontrollgruppe sowohl kurz- als auch längerfristig überlegen ist.
Fragestellung Insgesamt 100 ältere, kognitiv nicht beeinträchtige Patienten mit einer aktuellen depressiven Störung wurden zufällig entweder einer Gruppentherapie (N=65) oder einer Wartebedingung (N=35) zugewiesen. Messungen fanden zu Beginn, nach 12 und nach 36 Wochen statt. Parallele, antidepressive Medikation war erlaubt.
Ergebnisse Erwartungsgemäß zeigte sich die KVT zu allen Messzeitpunkten der Wartebedingung überlegen. Die Effekte waren auf allen Messgrößen statistisch und klinisch signifikant. Deutliche Verbesserungen zeigten sich bei 36 Patienten unter KVT, doch nur bei 4 Patienten während des Wartens. Verschlechterungen hingegen traten bei 6 Patienten in der Wartegruppe und nur bei einem Patienten in der KVT auf.
Schlussfolgerung Die KVT ist eine gut angenommene, hoch effiziente Gruppentherapie. Warten ist ineffizient, bei dieser Patientengruppe sogar problematisch. Weiterer Forschungsbedarf besteht bezüglich der Rolle der Depressionsschwere, der antidepressiven Medikation bzw. Kombination sowie der Wirkfaktoren der KVT.