Hintergrund
Osteopontin-1 ist in vielen Tumorarten ein gut untersuchtes Protein, dem eine vielfältige Rolle bei den diversen Prozessen der Tumorentwicklung wie Invasion, Metastasierung und Angiogenese zugeschrieben wird. Bisher fehlt jedoch eine breite funktionelle Untersuchung zur Rolle von Osteopontin-1 in Endometriumkarzinomen.
Material und Methode
In mehreren Endometriumzelllinien wurde untersucht, ob Osteopontin-1 auf RNA- und Proteinebene nachweisbar ist. Osteopontin-1-abhängige Effekte wurden in vitro durch spezifische Inhibition mittels siRNA („small interfering RNA“) analysiert.
Ergebnisse
Alle verwendeten Endometriumzelllinien exprimierten Osteopontin-1. Diese Expression konnte durch spezifische siRNA reprimiert werden. Zellen mit einer verminderten Osteopontin-1-Expression zeigten ein vermindertes Migrations- und Invasionsverhalten sowohl im Wund- als auch im Boyden-Chamber-Assay. Osteopontin-1 scheint beim Endometriumkarzinom an apoptotischen Vorgängen beteiligt zu sein. Die Hemmung von Osteopontin-1 erhöht die Suszeptibilität von Endometriumkarzinomzellen für eine Strahlentherapie.
Schlussfolgerung
Osteopontin-1 spielt auch in Endometriumkarzinomen eine bedeutende Rolle. Durch eine Inhibition von Osteopontin-1 werden Endometriumzellen für eine Strahlentherapie suszeptibler. Zudem deuten unsere Ergebnisse darauf hin, dass durch eine Inhibition von Osteopontin-1 diverse Prozesse der Tumorentwicklung, wie Invasion und Metastasierung bei Endometriumkarzinomen, gehemmt werden können.