Hintergrund
Kleinzellige Lungenkarzinome (SCLC) zeichnen sich durch eine aggressive Tumorbiologie mit sehr schnellem Tumorwachstum und früher Metastasierung, aber auch gutem initialem Ansprechen auf Radio- und Chemotherapie aus. In der Regel kommt es aber nach relativ kurzen Remissionen zu Entwicklung von Resistenzen und zum Rezidiv.
Material und Methoden
Recherche und Auswertung von Literatur.
Ergebnisse
Mit den Erfolgen der zielgerichteten Therapien beim nichtkleinzelligen Bronchialkarzinom (NSCLC), insbesondere von EGFR- und ALK-Tyrosinkinase-Inhibitoren bei Patienten mit Adenokarzinomen der Lunge, die aktivierende Mutationen im EGF-Rezeptor oder eine EML4-ALK-Translokation aufweisen, hat sich auch die Suche nach zielgerichteten Therapien beim SCLC intensiviert. Obwohl bisher keine zielgerichteten Therapien beim SCLC in der täglichen Behandlung angekommen sind, gibt es doch mehrere mögliche Ansätze, die bereits in klinischen Studien getestet werden. Die genomischen Aberrationen und möglichen zielgerichteten Therapieoptionen des SCLC werden zusammengefasst und die nötigen molekularpathologischen Untersuchungen diskutiert.
Schlussfolgerungen
Aktuell therapeutisch relevant sind beim SCLC lediglich FGFR1-Genamplifikationen, die mittels Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung (FISH) nachgewiesen werden können. Patienten mit nachgewiesener FGFR1-Amplifikation können in die Studie „Phase-I-Studie zur Bestimmung der optimalen Dosis des oralen pan-FGFR-Kinase-Inhibitors BGJ 398 bei Erwachsenen mit fortgeschrittenen, soliden Tumoren“ eingeschlossen werden.