Die mechanische Dilatation atherosklerotischer Gefäßobstruktionen wurde erstmals von Dotter und Judkins 1964 erfolgreich durchgeführt. Sie dilatierten Stenosen in peripheren Arterien, indem sie nacheinander mehrere Katheter mit zunehmenden Durchmessern über einen Führungsdraht einführten. Anfang 1970 entwickelte Grüntzig eine neue Methode: Er arbeitete mit einem dünnen Katheter, an dessen Spritze ein aufblasbarer Ballon aus nichtelastischem Material aufgebracht war, der im entfalteten Zustand einen definierten Durchmesser nicht überschritt. 1977 führte Grüntzig erfolgreich die erste perkutane trans- luminale Koronarangioplastie (PTCA) durch. Seine ersten Ballonkatheter waren dabei noch relativ steif, hatten dickwandiges Ballonmaterial und keine steuerbare Führungsdrahtspitze, sodass nur die proximalen Koronarabschnitte ausreichend sicher erreichbar waren. Eine entscheidende Verbesserung erfolgte 1982 mit dem Einbau eines zentralen koaxialen steuerbaren Führungsdrahtes durch Simpson.
Heute sind die Ballonkatheter noch viel dünner und flexibler geworden und können mit Hilfe des Führungsdrahtes nahezu jeden Abschnitt des Koronargefäßsystems erreichen. Auch die Führungskatheter sind unter Erhalt eines genügend großen Innenlumens und ausreichender Drehstabilität deutlich dünner geworden. Mit der Materialverbesserung gingen die Fortschritte bei den bildgebenden Verfahren einher, v.a. bei der digitalen Bildverarbeitung und bei den Röntgenröhren.
Die Erfolge bei der Miniaturisierung der Ballonkatheter führten nach der Etablierung der Ballonangioplastie zum Einsatz weiterer interventionell-ablativer Verfahren (Laserangioplastie, Atherektomie und Rotablation). 1987 führte Sigwart die Koronargefäßstütze (Stent) in die interventionelle Kardiologie ein. Stents werden heute nahezu routinemäßig bei allen perkutanen koronaren Interventionen und auch als Maßnahme gegen das Restenoseproblem eingesetzt. Die jüngste Entwicklung auf diesem Gebiet sind die Medi- kamenten-beschichteten Stents. Erste Studien mit bisher nicht für möglich gehaltenen niedrigen Restenoseraten zwischen 0 und 10% lassen erstmals wesentliche Fortschritte bei dem Restenoseproblem erkennen.