Charakterisierung von Haemosporida Infektionen in Grasmücken und Sperlingen in Röhrichtgebieten in SW-Europa
Wir untersuchten die Prävalenz und die Intensität des Vorkommens von Haemosporidien (Gattungen Haemoproteus und Plasmodium) in neun Singvogelarten in drei Portugiesischen Röhrichtgebieten entlang eines geringen Nord-Süd Gradienten. Wir evaluierten die Effekte von Alter, Geschlecht, Jahreszeit, Gebiet und Jahr auf die Prävalenz der Infektionen für einige der Arten. 34,5% der beprobten Vögel waren infiziert, alle mit geringer Parasitämie. Haemoproteus ssp. war nur in Zugvogelarten präsent und wurde nicht lokal übertragen, während Plasmodium ssp. mehrere Arten infizierte und insgesamt eine höhere Prävalenz erreichte. Die Prävalenz zwischen verschiedenen Arten war unterschiedlich hoch, und wurde durch für jede Art verschiedene Variablen beeinflusst: In Teichrohrsängern (Acrocephalus scirpaceus) war die Prävalenz mit dem Alter assoziiert, in Seidensängern (Cetti cetti) mit der Jahreszeit und in Haussperlingen (Passer domesticus) variierte die Prävalenz von Jahr zu Jahr. Auf dieser relativ kleinräumigen Skala hatte das Gebiet keinen Einfluss auf die Prävalenz, in keiner der Arten. Der Effekt des Alters auf die Prävalenz in Teichrohrsängern kann damit erklärt werden, dass adulte Teichrohrsänger bereits in Afrika waren und dort Kontakt mit einer anderen Parasiten Fauna hatten, während Jungtiere noch nicht dieser diversen Umgebung ausgesetzt waren. Für residente Seidensänger dagegen kann eine geringere Verfügbarkeit von Nahrungsmitteln im Herbst und Winter der Grund sein warum hier die Prävalenz saisonal variiert, welche die Vögel schwacher und damit empfänglicher für Infektionen macht.