Dyslipidämien spielen eine zentrale Rolle in der Pathogenese der Atherosklerose und sind ein wesentlicher Risikofaktor für kardiovaskuläre Ereignisse. Durch eine Senkung des LDL-Cholesterins mit Statinen lassen sich Morbidität und Mortalität einer koronaren Herzerkrankung (KHK) im Sinne einer Primär- und Sekundärprävention um ca. 30% vermindern. Die Ergebnisse der großen kontrollierten Studien, welche >50.000 Patienten umfassen, stellen die Grundlage für die in aktuellen Leitlinien empfohlenen Zielwerte dar. Nach den NCEP-ATP-III-Leitlinien sollte das LDL-Cholesterin bei Hochrisikopatienten (Manifeste KHK oder KHK-Äquivalent) unter 100 mg/dl gesenkt werden, bei Höchstrisikopatienten optional unter 70 mg/dl. Bislang werden die Zielwerte selbst bei Hochrisikopatienten nur unzureichend erreicht: Bis zu 80% der Hochrisikopatienten erhalten kein Statin und nur bei einer Minderheit der mit einem Statin Behandelten liegt das LDL-Cholesterin unter 100 mg/dl. Die Güte der Lipideinstellung nimmt darüber hinaus mit dem Abstand zu einem Ereignis (z. B. Myokardinfarkt) weiter ab. Hier ist zwingend Optimierungsbedarf gegeben, zumal sich durch eine leitliniengerechte Lipidtherapie in Deutschland pro Jahr bis zu 100.000 Myokardinfarkte und Todesfälle alleine bei Hochrisikopatienten vermeiden ließen.