Ziel
Mit dem 6-min-Gehtest (6-MWT) wird die funktionelle Belastungskapazität bei Patienten mit kardiopulmonalen Erkrankungen untersucht. Ziel der vorliegenden Studie war es, den Zusammenhang zwischen 6-MWT-Strecke und dem Befund der transthorakalen Echokardiographie (TTE) sowie kardiopulmonalen Belastungstest(CPET)-Parametern bei Patienten mit Eisenmenger-Syndrom (ES), die auf eine Herz-Lungen-Transplantation warten, im Rahmen der Erstaufnahme in der Klinik zu ermitteln.
Methoden
Insgesamt wurden 23 ES-Patienten (12 Frauen, 11 Männer, Durchschnittsalter: 28,2 ± 8,1 Jahre) in die Studie aufgenommen. Die Korrelation von 6-MWT-Strecke, CPET und TTE-Befund wurde retrospektiv ausgewertet.
Ergebnisse
Die häufigsten zugrunde liegenden Herzerkrankungen waren ein Ventrikelseptumdefekt (VSD) mit komplexer angeborener Herzerkrankung (n = 10; 43 %) und ein isolierter VSD (n = 7; 30 %). Die 6-MWT-Strecke betrug 349,7 ± 77,4 m in der Gruppe der Studienteilnehmer. Zwischen der 6-MWT-Strecke und dem mittels TTE gemessenen systolischen Pulmonalarteriendruck (SPAP; r = − 0,445; p = 0,03) wurde eine inverse Korrelation festgestellt. Ein CPET wurde bei allen Patienten im Rahmen der Erstuntersuchung durchgeführt. Die durchschnittliche VO2 max lag bei 14,9 ± 3,3 ml/kg/min und die VE/VCO2-Rate bei 50,4 ± 9,2 %. Es wurde keine signifikante Korrelation zwischen dem 6-MWT und den CPET-Befunden ermittelt. Der SPAP, der keine Korrelation mit den CPET-Befunden aufwies, war der einzige unabhängige Prädiktor der 6-MWT-Strecke.
Schlussfolgerung
Nach Meinung der Autoren ist die 6-MWT-Strecke möglicherweise besser für die Nachuntersuchung von ES-Patienten geeignet als der CPET. Weitere prospektive randomisierte kontrollierte Studien sind erforderlich, um diese Frage genauer beantworten zu können.