Coleman formuliert die Annahme, dass Sozialkapital als Ressource in den sozialen Beziehungen zwischen den Familienmitgliedern liegt und sich unabhängig anderer Ressourcen auf die schulische Performanz der Kinder auswirkt. In Anbetracht der frühen Aufteilung in die verschiedenen Sekundarschulzweige des deutschen Bildungssystems wird – je näher der Übertritt rückt – nicht nur untersucht, inwiefern sich das familiale Miteinander zu einem bestimmten Zeitpunkt, sondern auch wie sich eine beobachtete Veränderung der Eltern-Kind-Beziehung auf den Bildungserfolg auswirkt. National und auch international liegen nur wenige längsschnittliche Ergebnisse innerhalb dieses Forschungsfeldes vor.
Multinomiale logistische Regressionen zeigen, dass sowohl Strukturmerkmale als auch Prozessmerkmale einer engen Eltern-Kind-Beziehung einen signifikant eigenständigen Einfluss auf schulischen Erfolg haben. Erklärkraft haben dabei nicht nur Indikatoren schulischer Interaktion, sondern auch solche, die den familialen Alltag abbilden. Veränderungen in der Eltern-Kind-Beziehung spielen dann eine Rolle, wenn es sich um eine vom Kind wahrgenommen Veränderung einer schulbezogenen Interaktion handelt.