Intoxikationen mit Lokalanästhetika sind seltene, aber potenziell lebensbedrohliche Komplikationen. Besonders lang wirksame Lokalanästhetika können aufgrund ihrer hohen Lipophilie einen prolongierten Kreislaufstillstand verursachen. Zentralnervöse Symptome, wie Verwirrtheit, Schwindel und Krampfanfälle, sind häufige Vorboten einer Kreislaufdekompensation. In ersten Fallberichten am Menschen konnten Lipidlösungen nach Intoxikation mit Lokalanästhetika stabile Kreislaufverhältnisse zügig wiederherstellen. Bei begründetem Verdacht auf eine Intoxikation sollte die Lokalanästhetikazufuhr – wenn möglich – umgehend unterbrochen und eine Hypoxie bzw. Acidose durch Sauerstoffgabe sowie Beatmung verhindert werden. Ein Krampfanfall sollte medikamentös durchbrochen werden. Bei auftretendem Kreislaufstillstand muss die leitliniengerechte Reanimation erfolgen. Erst danach ist als Ergänzung zur herkömmlichen Reanimation eine Lipidgabe indiziert. Lipidlösungen sollten in allen Räumlichkeiten verfügbar sein, in denen Lokalanästhetika Verwendung finden.