Gemeinhin ist inzwischen anerkannt, dass sich ein Wandel von der Industrie- zur Wissensgesellschaft vollzogen hat. Doch nicht erst die Diskussionen zur Wissensgesellschaft und Wissensökonomie haben zahllose Untersuchungen dazu ausgelöst, wie neues Wissen generiert wird und wie sich Wissensarbeit vollzieht. Zu der Frage, welche Rolle die Dimension der Nähe beziehungsweise der Distanz in der Wis-sensarbeit spielt, gibt es verhältnismäßig wenig Arbeiten, deren Befunde zudem oft von einfachen Voraussetzungen ausgehen. Im Folgenden soll auf ein Desiderat hingewiesen werden. Es wird argumentiert, dass Prozesse der Wissensarbeit und die damit verbundenen Nähe- beziehungsweise Distanz-Praktiken nur angemessen analysiert werden können, wenn die Kontextbedingungen einbezogen werden.