Fibrogene Tumoren produzieren generell Kollagen, haben aber keine mineralisierende Matrix; deshalb sind sie aus radiologischer Sicht schwierig zu klassifizieren. Die WHO zählt in der Klassifikation der Knochentumoren von Lyon (2002) zu den fibrogenen Tumoren das desmoplastische Fibrom und das Fibrosarkom. Dabei wird im Vorspann des entsprechenden Kapitels darauf hingewiesen, dass Fibrosarkome sehr gut differenziert sein können und dass ihre Unterscheidung vom desmoplastischen Fibrom dann schwierig wird. In der 2. Auflage dieses Buches hatten wir aus pragmatischen Gründen das desmoplastische Fibrom wegen seines lokal aggressiven Wachstums noch als Tumor mit Ungewisser Dignität (semimaligne) eingeordnet, folgen jetzt aber — mit Zweifeln — der WHO-Klassifikation und gruppieren es bei den benignen fibrogenen Tumoren, obwohl bei ungünstiger Lokalisation des Tumors Rezidive häufig und die Verläufe auch deletär sein können. Das andere Extrem von Fibrosarkomen liegt im Bereich hochmaligner klein-zelliger Tumoren, die histologisch ein Ewing-Sarkom simulieren können, und beim Malignen fibrösen Histiozytom. Die Unterscheidung des Fibrosarkoms vom fibroblastischen Osteosarkom mit nur geringer Bildung von Tumorosteoid kann manchmal willkürlich sein, hängt vom Sampling ab und wird manchmal auch von klinischen Faktoren (z. B. Patientenalter) beeinflusst.