Operationsziel Stabilisierung des vollständig zerrissenen Sakroiliakal-( SI-)Gelenks mit zwei Drei-Loch-DC-Platten.
Indikationen Definitive Behandlung des dorsalen Beckenrings bei Typ-C-Verletzungen (AO-Klassifikation) mit kompletter SI-Gelenk-Sprengung, transiliakaler oder transsakraler Luxationsfraktur des SI-Gelenks mit unbedeutend kleinem Fragment.
Notfallstabilisierung des SI-Gelenks nach einer Laparotomie.
Kontraindikationen Schlechter Allgemeinzustand des Patienten.
Lokaler Weichteilschaden.
Rotationsinstabile Beckenverletzungen vom Typ B.
Operationstechnik Anterolateraler Zugang am Beckenkamm in Rückenlage. Subperiostales Ablösen der Musculus iliacus. Débridement des SI-Gelenks und offene Reposition unter Sicht. Stabilisierung des SI-Gelenks mit zwei in einem Winkel von 70–90° eingebrachten Drei-Loch-DC-Platten.
Weiterbehandlung Teilbelastung der verletzten Seite mit 15 kg für 8–12 Wochen mit zwei Unterarmgehstützen. Implantatentfernung 6–12 Monate nach der Verletzung bei nicht ankylosiertem Gelenk.
Ergebnisse Bei 27 Patienten mit Sprengung des SI-Gelenks im Rahmen einer Typ-C-Verletzung betrug die durchschnittliche Dislokation des betroffenen SI-Gelenks 16 mm (8–30 mm). Komplikationen im Zusammenhang mit der Osteosynthese traten bei einem Patienten als tiefer Infekt, ausgehend von einer begleitenden Azetabulumosteosynthese, auf. Iatrogene Nervenschäden (Nervus cutaneus femoris lateralis) lagen bei zwei Patienten vor.
16 Patienten wurden radiologisch (Beckenübersichtsaufnahme, ggf. Inlet-, Outlet-Aufnahmen, Computertomographie) nachuntersucht. 13 SI-Gelenke heilten anatomisch aus. Verbliebene Fehlstellungen waren gering ausgeprägt (2–4 mm). Ein sekundäres Implantatversagen fand sich nicht. Fast alle Patienten (n = 14) wiesen posttraumatische Veränderungen (Osteophyten, Arthrose, Ankylose) des SI-Gelenks auf.