Ziel
Das Ziel der Studie war es, eine kundenspezifische Strategie für die bildgesteuerte Radiotherapie während der Bestrahlung der gesamten Brust zu entwickeln. Risikofaktoren und damit assoziierte weitreichende Fehler wurden ermittelt.
Patienten und Methoden
Eine Serie von 176 Brüsten von insgesamt 174 Patienten wurde retrospektiv bewertet. Elektronische Portalbilder aus 914 medialen und 807 lateralen Richtungen wurden geprüft. Basierend auf der Brustwand wurden die Abweichungen zwischen der Simulation und jeder Behandlung gemessen. Für jede Richtung wurde der systematische (Σ) und der zufällige Fehler (σ) der Bevölkerungsgruppe sowie die Grenze (2Σ + 0,7σ) des geplanten Zielvolumens (PTV) berechnet. Umfangreiche Set-up-Fehler wurden als Fraktion definiert, welche die PTV-Grenzen in jede Richtung überschreitet. Für weitreichende Set-up-Fehler wurden χ2-Tests und logistische Regressionsanalysen durchgeführt.
Ergebnisse
Die medialen und lateralen PTV-Grenzen für die rechten-linken, superioren-inferioren und anterioren-posterioren Achsen und die Rotation des Kollimators waren jeweils 2,6 und 2,4 mm, 4,6 und 4,6 mm, 3,1 und 3,3 mm sowie 2,8 und 2,9 °. Cut-off-Werte für weitreichende Fehler waren jeweils 3, 5 und 4 mm bzw. 3 °. In den χ2-Tests waren für mediale Portale ein Tumor am oberen äußeren Quadranten (p = 0,012) und die Brustwanddicke ≥ 2,0 cm (p = 0,003) sowie für laterale Portale die Altersgruppe (p = 0,036) mit den weitreichenden Fehlern verbunden. In den multivariaten Tests war ein weitreichender Fehler bei der anfänglichen Fraktion mit einer hohen Wahrscheinlichkeit für umfangreiche Set-up-Fehler in beiden medialen (OR = 4,26; p < 0,001) und lateralen Portalen (OR = 3,07; p < 0,001) verbunden.
Schlussfolerung
Im Hinblick auf die Set-up-Unsicherheit bei der Brustbestrahlung sollten Patienten mit weitreichenden Fehlern während der anfänglichen Behandlung durch serielle bildgesteuerte Radiotherapie genauer beobachtet werden.