Ziel
Untersuchung von Einflussgrößen für die interfraktionale Lagerungsvariation bei der Bestrahlung des kleinen Beckens.
Patienten und Methoden
Bei 101 Patienten mit lokal fortgeschrittenen Beckentumoren wurde eine tägliche Lagerungskontrolle mittels kV-Imaging am Linearbeschleuniger durchgeführt. Die „baseline“-Abweichung (Differenz zwischen der ersten und jeder folgenden Fraktion; ValueBase) und die „day-to-day“-Abweichung (Differenz zwischen der vorhergehenden und der folgenden Fraktion; ValueDD) wurden gemessen. Die Standardabweichungen (SD) entlang der x- (rechts-links; SD[x]), der y- (kranial-kaudal; SD[y]), der z-Achse (anterior-posterior; SD[z]), der 3D-Vektor der SD (SD[3D]) sowie der Mittelwert der 3D-Shift (mean[3D]) wurden für alle Patienten berechnet. Zahlreiche klinische Faktoren, die lumbal-pelvine Balance und Rotation und die Lageänderung der ersten 5 nachfolgenden Fraktionen nach Beginn der Strahlentherapie (Value5Fx) wurden als Risikofaktoren untersucht.
Ergebnisse
In Bauchlage war der meanBase[3D] ausgeprägter als in Rückenlage (p = 0,063). Ein Body Mass Index (BMI) ≥ 30 kg/m2 führte zum größten meanDD[3D] (p = 0,078) und SDDD[3D] (p = 0,058). Alle SD5Fx entlang der x-, y-, und z-Achsen hatten moderate lineare Korrelationen mit den SDBase und SDDD (p < 0,001). Die SD5Fx[3D] hatte ebenso moderate lineare Korrelationen mit meanBase[3D], meanDD[3D], SDBase[3D] und SDDD[3D] (p < 0,001). In der multivariaten Analyse hatten die SD5Fx die gleichen signifikanten Beziehungen mit SDBase und SDDD (p < 0,001). Ein BMI ≥ 30 kg/m2 war mit einer extensiven SDDD[x] verbunden (p = 0,003).
Schlussfolgerung
Eine engmaschige Beobachtung mit hoch-qualitativem und häufigem Imaging sollte für Patienten mit ausgedehnten Lageabweichungen während der ersten 5 Fraktionen oder für Patienten mit Adipositas empfohlen werden.