Hintergrund: Um die Vorteile eines kleinen Schnittes bei der Phakoemulsifikation zu nutzen, können faltbare Intraokularlinsen implantiert werden. Ziel der Untersuchung war es, das Verhalten von Plattenhaptik-Faltlinsen bei myopen Augen im speziellen zu untersuchen.
Patienten und Methode: Es wurden 12 Augen mit einer Bulbusachsenlänge zwischen 25,02–27,81 mm wegen Katarakt mittels Phakoemulsifikation operiert und dabei eine Plattenhaptik-Faltlinse implantiert. Der Durchmesser der Linse betrug 10,5 mm, die Dioptrienwerte lagen zwischen 19 und 11 Dioptrien. Alle Linsen wurden in die 12–6 Uhr-Position gedreht und die Lage am 1. postoperativen Tag und 6 Monate später kontrolliert.
Ergebnisse: Am 1. postoperativen Tag hatten sich 10 Linsen aus der ursprünglichen Achse gedreht und davon 2 Linsen noch zusätzlich dezentriert. 6 Monate postoperativ kam es zu keinen weiteren Rotationen, die Dezentrierungen nahmen jedoch aufgrund der Kapselspannung von 2 auf 5 Linsen zu.
Schlußfolgerung: Plattenhaptik-Faltlinsen mit 10,5 mm Durchmesser können nicht ganz vorbehaltlos bei Myopie empfohlen werden. Als Alternative bieten sich Plattenhaptik-Faltlinsen mit Bügelchen oder größerem Durchmesser bzw. Linsen mit herkömmlichem Design aus faltbarem Material an.